Xbox-Funktion macht alte Spiele plötzlich flüssiger und schöner: Hier findest du die versteckte Einstellung

Die Xbox Series X und Series S haben ein ziemlich gut verstecktes Feature an Bord, das viele Spieler gar nicht kennen oder schlichtweg übersehen – dabei kann es das Spielerlebnis bei älteren Titeln dramatisch verbessern. Die Rede ist von FPS Boost und Auto HDR, zwei technischen Finessen, die Microsoft nachträglich per Software-Update integriert hat. Statt einfach nur Abwärtskompatibilität zu bieten, peppen diese Funktionen ältere Xbox-Spiele ordentlich auf, ohne dass die Entwickler selbst Hand anlegen müssen.

Was steckt hinter FPS Boost und Auto HDR?

Fangen wir mit dem Grundprinzip an: FPS Boost erhöht Bildwiederholrate älterer Spiele künstlich. Ein Spiel, das ursprünglich mit 30 Bildern pro Sekunde lief, kann plötzlich flüssige 60 oder sogar 120 FPS erreichen. Das macht sich besonders bei Action-Spielen, Shootern und Rennspielen bemerkbar – die Steuerung fühlt sich präziser an, Bewegungen wirken geschmeidiger und das gesamte Gameplay profitiert spürbar.

Auto HDR fügt HDR hinzu zu älteren Spielen nachträglich. Selbst wenn ein Titel ursprünglich nur für Standard Dynamic Range entwickelt wurde, berechnet die Konsole automatisch erweiterte Helligkeits- und Kontrastwerte. Dunkle Bereiche zeigen mehr Details, helle Lichter strahlen intensiver und Farben wirken lebendiger. Das Ganze funktioniert durch clevere Algorithmen, die im Hintergrund werkeln.

Wo verstecken sich diese Optionen?

Hier wird es interessant, denn Microsoft hat diese Features nicht gerade prominent platziert. Viele Nutzer spielen monatelang mit ihrer Xbox, ohne je auf die entsprechenden Einstellungen zu stoßen. Anders als man zunächst vermuten würde, gibt es keine zentrale Stelle in den Systemeinstellungen, an der man FPS Boost und Auto HDR global für alle Spiele aktiviert.

Stattdessen müsst ihr die Optionen für jedes Spiel einzeln aufrufen. Navigiert dazu in eure Spielebibliothek und markiert das gewünschte Spiel. Drückt dann die Menü-Taste auf eurem Controller – das ist die Taste mit den drei horizontalen Strichen. Im erscheinenden Kontextmenü wählt ihr Spiel verwalten und Add-Ons aus. Dort findet ihr den Reiter Kompatibilitätsoptionen, wo separate Schalter für FPS Boost und Auto HDR auf euch warten.

Die gute Nachricht: Sobald ihr ein kompatibles Spiel installiert, sind diese Features in den meisten Fällen standardmäßig bereits aktiviert. Ihr müsst also nicht bei jedem einzelnen Titel manuell eingreifen, könnt die Einstellungen aber jederzeit nach euren Vorlieben anpassen.

Welche Spiele profitieren davon?

Microsoft hat mittlerweile über 90 Spiele mit FPS-Boost-Unterstützung ausgestattet. Die Auswahl ist beeindruckend: Von Klassikern wie Fallout 4 und Skyrim über Dishonored bis hin zu neueren Titeln wie Far Cry 5 – die Bandbreite ist enorm. Manche Spiele unterstützen beide Features gleichzeitig, andere nur eines davon. Bei einigen wenigen Titeln kann es zu Kompromissen kommen – beispielsweise läuft ein Spiel mit FPS Boost in einer etwas niedrigeren Auflösung, um die höhere Bildrate zu ermöglichen.

Gibt es Nachteile oder Einschränkungen?

In seltenen Fällen können aktivierte Kompatibilitätsoptionen zu unerwarteten Effekten führen. Manche Spiele haben ihre Physik-Engine an die ursprüngliche Bildrate gekoppelt – erhöht man die FPS, können Animationen merkwürdig beschleunigt wirken oder Spielmechaniken nicht mehr wie vorgesehen funktionieren. Microsoft hat solche Titel meist ausgeschlossen, aber es lohnt sich, bei älteren Spielen aufmerksam zu bleiben.

Ein weiterer Punkt: Auto HDR ist nur mit einem HDR-fähigen Fernseher oder Monitor sinnvoll. Habt ihr noch ein älteres Display, bleibt das Feature wirkungslos. FPS Boost hingegen profitiert besonders bei Bildschirmen mit 120 Hz, wobei auch auf 60-Hz-Displays der Unterschied zwischen 30 und 60 FPS deutlich spürbar ist.

Der versteckte Nutzen für Game Pass-Abonnenten

Wer ein aktives Game Pass-Abo hat, sitzt hier auf einer wahren Goldgrube. Die Bibliothek ist voll mit älteren Titeln, die durch FPS Boost und Auto HDR eine regelrechte Renaissance erleben. Spiele, die ihr vielleicht vor Jahren abgebrochen habt, weil sie technisch nicht mehr zeitgemäß wirkten, bekommen plötzlich eine zweite Chance.

Besonders empfehlenswert sind Rennspiele wie die Forza-Motorsport-Reihe oder actiongeladene Shooter wie die Gears-of-War-Titel. Der Unterschied zwischen 30 und 60 oder gar 120 FPS ist in diesen Genres besonders eindrucksvoll. Selbst Story-lastige Rollenspiele profitieren von den flüssigeren Animationen und der verbesserten Optik durch Auto HDR.

Individuelle Anpassungen für einzelne Spiele

Was viele nicht wissen: Die automatisch aktivierten Einstellungen lassen sich pro Spiel überschreiben. Drückt die Menü-Taste auf einem Spiel-Icon in eurer Bibliothek und wählt Spiel verwalten und Add-Ons. Unter dem Reiter Kompatibilitätsoptionen könnt ihr für diesen spezifischen Titel eigene Präferenzen festlegen.

Das ist praktisch, wenn ihr beispielsweise bei einem bestimmten Spiel lieber die höhere Auflösung als die erhöhte Bildrate haben möchtet. Oder wenn Auto HDR bei einem Titel nicht euren Geschmack trifft – was durchaus vorkommen kann, denn die automatische Umrechnung passt nicht zu jedem künstlerischen Stil gleich gut.

Performance-Unterschiede zwischen Series X und Series S

Die Xbox Series X hat naturgemäß mehr Leistungsreserven als die kleinere Series S. Bei FPS Boost macht sich das deutlich bemerkbar: Die Series X erreicht bei vielen Titeln 120 FPS, während die Series S bei 60 FPS bleibt. Tests mit Spielen wie Battlefield 4 zeigen, dass die Series X die 120-FPS-Marke erreicht, während die Series S auf 60 FPS begrenzt ist. Bei manchen Titeln wie Mirror’s Edge erhält die Series S überhaupt keinen FPS Boost.

Auto HDR funktioniert auf beiden Konsolen identisch, allerdings gibt die Series S viele Spiele grundsätzlich in niedrigerer Auflösung aus. Trotzdem profitieren Series-S-Besitzer enorm von diesen Features. Der Sprung von 30 auf 60 FPS fühlt sich fantastisch an, unabhängig von der Auflösung. Und auch auf einem 1080p-Bildschirm macht Auto HDR einen deutlichen Unterschied in der Bildqualität.

Warum Microsoft diese Features nicht stärker bewirbt

Es ist tatsächlich erstaunlich, dass FPS Boost und Auto HDR nicht prominenter beworben werden. Vermutlich will Microsoft den Eindruck vermeiden, dass die Konsole hauptsächlich für ältere Spiele interessant ist. Der Fokus liegt marketingtechnisch auf neuen, exklusiven Titeln und der rohen Rechenleistung.

Für technikaffine Nutzer sind diese versteckten Optionen allerdings echte Perlen. Sie zeigen, was mit cleverer Software-Entwicklung möglich ist, ohne dass Spieleentwickler zusätzlichen Aufwand betreiben müssen. Die Tatsache, dass ein fast zehn Jahre altes Spiel plötzlich moderner wirkt als zum Release, ist technisch beeindruckend.

Checkt also unbedingt eure Kompatibilitätsoptionen in der Spielverwaltung, falls ihr das noch nicht getan habt. Die meisten Spieler, die diese Features nutzen, wollen sie anschließend nicht mehr missen. Der Unterschied ist in vielen Fällen so deutlich, dass man sich fragt, warum man nicht schon früher davon erfahren hat. Probiert es selbst aus – eure Spielebibliothek wird sich wie neu anfühlen.

Kanntest du FPS Boost und Auto HDR auf deiner Xbox?
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Was ist FPS Boost

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