Schluss mit Account-Wechsel in Google Maps: Diese simple Lösung hätte ich viel früher gebraucht

Wer beruflich und privat unterwegs ist, kennt das Dilemma bei Google Maps: Auf dem einen Google-Account sind die Lieblingsrestaurants und private Adressen gespeichert, auf dem anderen die Geschäftskontakte und Kundenstandorte. Das ständige Hin- und Herwechseln zwischen verschiedenen Google-Accounts in Maps kann nervenaufreibend sein – muss es aber nicht. Mit den richtigen Kniffen lassen sich mehrere Konten parallel nutzen, ohne jedes Mal den kompletten Account zu wechseln.

Die native Multi-Account-Funktion von Google Maps verstehen

Google Maps bietet von Haus aus die Möglichkeit, mehrere Accounts zu verwalten. In der mobilen App tippt man auf das Profilbild rechts oben und kann dort zwischen verschiedenen angemeldeten Konten wechseln. Auf dem Desktop funktioniert das ähnlich über das Profilsymbol.

Besonders praktisch auf Android: Statt durch Menüs zu navigieren, funktioniert der Wechsel auch mit einer einfachen Wischgeste. Ein vertikaler Swipe von oben nach unten oder von unten nach oben genügt, um zwischen allen angemeldeten Konten zu wechseln. Diese Geste spart Zeit und macht den Wechsel deutlich flüssiger als der klassische Weg über das Profilbild.

Browser-Profile als Game-Changer für Desktop-Nutzer

Auf dem Desktop gibt es einen eleganteren Weg: Browser-Profile. Chrome, Firefox und Edge erlauben es, separate Browserprofile anzulegen, die jeweils mit unterschiedlichen Google-Accounts verknüpft sind. Der Clou: Man kann mehrere Browserfenster mit verschiedenen Profilen gleichzeitig öffnen.

Die Einrichtung in Chrome ist denkbar einfach. Man klickt auf das Profilsymbol rechts oben im Browser, wählt die Option zum Hinzufügen und erstellt ein neues Profil. Jedem Profil lässt sich eine eigene Farbe und ein Name zuweisen, etwa Privat und Geschäftlich. In jedem Profil meldet man sich dann mit dem entsprechenden Google-Account an.

Jetzt kann man zwei oder mehr Chrome-Fenster nebeneinander öffnen, jedes mit einem anderen Profil. Links läuft Google Maps mit dem Geschäftskonto, rechts mit dem privaten – beide völlig unabhängig voneinander. Besonders praktisch auf großen Monitoren oder mit mehreren Bildschirmen.

Der Inkognito-Modus als Schnelllösung

Für gelegentliche Abfragen gibt es noch einen Trick: Den Inkognito-Modus nutzen und sich dort mit dem zweiten Account anmelden. Das ist zwar keine dauerhafte Lösung, funktioniert aber hervorragend, wenn man nur kurz etwas im anderen Konto nachschauen möchte, ohne das Hauptfenster zu verlassen.

Mobile Strategien für Android und iOS

Auf dem Smartphone ist die Sache etwas komplizierter, aber nicht unmöglich. Android-Nutzer haben einen entscheidenden Vorteil: Sie können mehrere Benutzerprofile oder einen Arbeitsprofil-Bereich einrichten. In einem separaten Benutzerprofil lässt sich Google Maps mit einem anderen Account installieren und nutzen.

Android-Arbeitsprofile sind dabei besonders nützlich. Eine App wie Shelter aus dem Play Store hilft beim Erstellen eines solchen Arbeitsprofils. Dort installiert man Google Maps erneut und verknüpft die App mit dem zweiten Account. Der Wechsel zwischen beiden Profilen funktioniert dann mit einem Wisch.

iOS-Nutzer haben es schwerer, da Apple keine nativen Mehrbenutzer-Profile auf iPhones unterstützt. Hier bleibt nur der manuelle Wechsel zwischen Accounts in der Maps-App selbst oder ein Workaround über verschiedene Browser-Apps.

Die Zwei-App-Strategie

Ein pragmatischer Ansatz: Google Maps für den Hauptaccount nutzen und für den zweiten Account auf den Browser ausweichen. Die mobile Webversion von Google Maps funktioniert gut und bietet viele Funktionen der nativen App. Man kann sich dort mit dem zweiten Account anmelden und hat so faktisch zwei getrennte Maps-Instanzen auf dem Smartphone.

Gespeicherte Orte intelligent organisieren

Statt zwischen Accounts zu jonglieren, kann man auch innerhalb eines Accounts besser strukturieren. Google Maps erlaubt das Erstellen eigener Listen für gespeicherte Orte. Man könnte beispielsweise Listen wie Privat – Restaurants, Geschäftlich – Kunden oder Reisen 2024 anlegen. Das reduziert zwar nicht die Notwendigkeit mehrerer Accounts, macht aber die Verwaltung innerhalb eines Kontos deutlich übersichtlicher.

Die Listen lassen sich sogar mit anderen Personen teilen. Für Teams, die gemeinsam an Projekten arbeiten, ist das Gold wert: Alle Teammitglieder können auf dieselbe Liste mit relevanten Standorten zugreifen, ohne ihre persönlichen Accounts zu vermischen.

Synchronisation zwischen Geräten nutzen

Ein oft übersehener Aspekt: Google Maps synchronisiert alle Daten automatisch über die Cloud. Wer auf dem Desktop eine Route plant oder einen Ort speichert, findet diese Information sofort auf dem Smartphone – vorausgesetzt, beide Geräte sind mit demselben Account angemeldet. Diese Synchronisation funktioniert bidirektional und in Echtzeit.

Für Multi-Account-Nutzer bedeutet das: Man kann auf dem Desktop bequem mit Browser-Profilen arbeiten und alle Änderungen landen automatisch auf dem entsprechenden mobilen Account. Die Planung komplexer Routen am großen Bildschirm wird so deutlich angenehmer, während unterwegs alles auf dem Smartphone verfügbar ist.

Bewertungen und Rezensionen strategisch verteilen

Manche Nutzer trennen ihre Google-Accounts bewusst, um berufliche und private Bewertungen zu separieren. Ein Food-Blogger möchte vielleicht nicht, dass seine geschäftlichen Restaurant-Kritiken mit privaten Bewertungen des Hausarztes vermischt werden. Hier macht die Account-Trennung absolut Sinn.

Der Tipp: Legt euch eine klare Regel zurecht, welcher Account wofür zuständig ist. Account A für alles Geschäftliche, Account B für Privates ist simpel und vermeidet Verwirrung. Wer diese Trennung konsequent durchzieht, profitiert langfristig von sauber getrennten Datensilos.

Routenverlauf und Standortfreigabe differenziert steuern

Der Standortverlauf ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits praktisch für die persönliche Zeitachse und Routenanalyse, andererseits ein Datenschutz-Thema. Mit mehreren Accounts lässt sich hier granular steuern: Im Geschäftskonto den Standortverlauf aktivieren, um Kundenbesuche zu dokumentieren, im Privatkonto deaktivieren.

Auch bei der Standortfreigabe macht die Multi-Account-Nutzung Sinn. Familienmitglieder können den privaten Standort sehen, Geschäftspartner nur den geschäftlichen – sofern man das überhaupt möchte. Die Kontrolle darüber, wer welche Bewegungsdaten einsehen kann, steigt erheblich.

Shortcuts und Widgets für schnellen Zugriff

Auf Android lassen sich Widgets für spezifische Google-Accounts auf dem Homescreen platzieren. Ein Widget für den privaten Maps-Account links, eins für den geschäftlichen rechts – so erreicht man die jeweils relevanten Informationen mit einem einzigen Tap, ohne durch Menüs zu navigieren.

Desktop-Nutzer können sich Lesezeichen mit Account-spezifischen Links erstellen. Die URL von Google Maps lässt sich mit Parametern versehen, die direkt zu bestimmten Listen oder gespeicherten Orten führen. Kombiniert mit Browser-Profilen ergibt das ein mächtiges System für den Direktzugriff.

Datenschutz und Sicherheit im Blick behalten

Je mehr Accounts man jongliert, desto wichtiger wird das Thema Sicherheit. Jeder Account sollte ein eigenes, starkes Passwort haben und idealerweise mit Zwei-Faktor-Authentifizierung gesichert sein. Gerade bei geschäftlichen Konten, die möglicherweise sensible Kundendaten oder Standortinformationen enthalten, ist das keine Option, sondern Pflicht.

Die Trennung von privaten und geschäftlichen Accounts bietet auch einen Sicherheitsvorteil: Wird ein Account kompromittiert, bleiben die Daten des anderen geschützt. Das Risiko streut sich, statt auf einem einzigen Konto zu konzentrieren. Die gleichzeitige Nutzung mehrerer Google-Accounts in Maps erfordert anfangs etwas Setup-Aufwand, zahlt sich aber schnell aus. Browser-Profile auf dem Desktop und clevere App-Strategien auf dem Smartphone schaffen die nötige Flexibilität. Wer seine digitalen Leben sauber trennen möchte, findet in der Multi-Account-Nutzung ein mächtiges Werkzeug – nicht nur für Maps, sondern für das gesamte Google-Ökosystem.

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